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Life-Mythen: Klischees und falsche Dinge, die uns US-Filme beibringen
Wer mit US-Filmen aufgewachsen ist, hat vielleicht ganz unbewusst gewisse Hollywood-Erwartungen an das eigene Leben. Filme zeigen nicht die Realität, das weiß jeder – trotzdem lernt man bestimmte Verhaltensmuster und Lebensweisheiten kennen, die man womöglich doch für wahr hält. Hier sind sechs der größten Life-Mythen, die uns US-Filme seit Jahrzehnten weismachen wollen!
Filmklischee #1: Das College-Leben ist eine reine Party. Ist es nicht!
Kassenschlager wie die Teenie-Sex-Klamotte „American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen“ (1999) oder die US-Komödie „Superbad“ (2007) lassen es so aussehen, als bestünde der Alltag an amerikanischen Universitäten nur aus wilden Partys mit Alkohol, Orgien, Drogen und scharfen Beautys, die nur darauf warten, von Männern angeflirtet zu werden.
Es geht zwar um die College-Zeit, trotzdem wird oft gar nicht erwähnt, was die Protagonisten überhaupt studieren und später mit ihrem Leben anfangen wollen. Wichtig ist nur, wer am meisten trinken kann und am Ende des Abends mehr Handynummern gesammelt hat. Der eigentliche Lernstress vor Prüfungen, Zukunftsängste und andere Uni-Themen werden in vielen College-Movies vollkommen ignoriert.
Nicht zusammengewachsen, aber mindestens ebenso unzertrennlich: Die beiden Freunde Seth und Evan machen seit den Kindertagen buchstäblich alles zusammen. Obwohl beide im Grunde ziemlich gegensätzlich sind. Eine nennenswerte Menge an Freunden haben die beiden dank ihres Loserimages nicht und die Schulzeit haben sie immerhin fast überstanden. Da droht die Katastrophe: Jeder ist an einem anderem College angenommen worden. Vorher planen die beiden aber die „Nacht der Nächte“ voller „Freunde“, Alkohol, Mädchen und dem geplanten Abschied vom Loserimage. So oder so – es wird einer dieser Nächte, an die man sich sein ganzes Leben erinnern wird …
Seit dem ersten Teil ist etwa ein Jahr vergangen. Jim, Oz, Kevin und Finch haben inzwischen die High School hinter sich gebracht und gehen das erste Jahr aufs College. Doch der Start in ihre ersten Semesterferien ist holprig: Stiflers Partys werden polizeilich verboten, es herrscht Langeweile, und in Liebesdingen geht auch nicht alles den gewünschten Gang. Speziell Kevin leidet darunter, dass sich alles verändert hat, und er wendet sich vertrauensvoll an seinen großen Bruder Tom.Der macht ihm den Vorschlag, mit seinen Freunden den bevorstehenden Sommer in einem Ferienhaus am Michigansee zu verbringen – danach würden sie die Dinge mit anderen Augen sehen. Alle sind mit diesem Vorschlag einverstanden und packen die Koffer. Die vier stellen jedoch fest, dass sie trotz ihrer finanziellen Zuschüsse und etlicher Gelegenheitsjobs sich das Haus nicht leisten können.
Filmklischee #2: Eines Tages wird dein Traumprinz vor deinem Haus stehen – du musst nur warten!
Sein Schicksal einfach selbst in die Hand zu nehmen ist in vielen Hollywoodfilmen eher unnötig. Sie zeigen, dass man sich lieber eine Beschäftigung suchen sollte, mit der man sich einige Jahre gut ablenken kann. Es wird nämlich der Tag kommen, der absolut alles verändert.
Durch Geduld, gepaart mit Glück, Zufällen oder sogar Magie, bekommt man alles, was man sich je erträumt hat. Vor allem wenn es um die „große Liebe“ geht. Filme wie „Wie ein einziger Tag“ (2004) oder „Das Leuchten der Stille“ (2010) zeigen Frauen, wie das funktionieren soll. Wartet einfach jahrelang auf eure verlorene Liebe und sie wird irgendwann an eure Tür klopfen und euch dann wahrscheinlich heiraten. Man muss nur geduldig genug sein. Alles klar …
Ein Mann liest in einem Pflegeheim einer unter Alzheimer leidenden Frau Geschichten aus einem alten Notizbuch vor. Diese erzählen von der Liebe zwischen Noah und Allie, Teenager unterschiedlicher Herkunft, die sich um 1940 in einem Küstenstädtchen in North Carolina kennen lernen, durch den Zweiten Weltkrieg getrennt werden, doch in der Überzeugung, füreinander bestimmt zu sein, schließlich wieder in die Heimat zurückkehren. Doch zunächst hat das Schicksal getrennte Wege für sie vorgesehen.
Als Soldat John seinen Urlaub Zuhause verbringt, lernt er Savannah kennen. Die beiden verlieben sich sofort ineinander. Er ist die große Liebe für sie. Doch dann kommt es zu den Anschlägen des 11. September, die John dazu bewegen, seinen Militärdienst zu verlängern und seinen Kameraden im Krieg beizustehen. Savannah kommt mit Johns Entschluss nicht zurecht und schreibt ihm schon bald einen Abschiedsbrief, in dem sie ihm von einem neuen Mann erzählt. John will nun alles dafür tun, sie zurückzugewinnen, und beginnt nach seiner Heimkehr, Savannah zu suchen.
Filmklischee #3: From Zero to Hero – auch Loser können Gewinner sein!
Vom Tellerwäscher zum Millionär und vom Underdog zum absoluten Gewinner: Der amerikanische Traum wird in US-Filmen ständig demonstriert. Bekannte Beispiele findet man in Mafia-Filmen wie „Scarface“ (1983) oder in Francis Ford Coppolas „Der Pate“-Trilogie. Auch das Boxerdrama „Rocky“ (1976) und die True-Story-Gaunerkomödie „Catch Me If You Can“ (2002) zeigen die Geschichten von Männern, die mit nichts begonnen haben und am Ende einfach alles haben.
Den unterlegenen oder sozial benachteiligten Personen passiert stets etwas, was ihr Leben zum Positiven verändert. Ein paar Komplikationen werden natürlich trotzdem eingebaut, damit es nicht langweilig wird.
Obwohl Rocky seinen ersten großen Kampf gegen den Schwergewichts-Weltmeister Apollo Creed nach Punkten verloren hat, sehen ihn die meisten als den wahren Sieger. Und das hat nicht nur positive Auswirkungen auf seine finanzielle Situation, sondern auch auf das private Glück mit seiner Freundin Adrian. Doch Rocky, mit der neuen Situation überfordert, macht viele Fehler. Wieder der Armut nahe bleibt ihm nur eine Möglichkeit - die erneute Herausforderung von Apollo Creed annehmen und diesmal gewinnen. Doch die 15 Runden werden es in sich haben, und Rocky weiss das genau. Doch es geht um die Existenz von ihm ...und seiner Familie.
1980 wandert der politisch verfolgte Kubaner Tony Montana nach Florida in den USA aus. Bald wird er seinem Job als Tellerwäscher überdrüssig und beteiligt sich an einem Kokainschmuggel. Der mächtige Drogenhändler Alejandro Sosa findet Gefallen an dem zielstrebigen Kubaner und integriert ihn in seine dunklen Machenschaften. Mit starkem Willen und kompromisslosem Handeln bahnt sich Tony Montana schnell den Weg an die Spitze. Als er jedoch dem Größenwahn verfällt, fühlt sich Sosa bedroht und möchte Montana beseitigen lassen.
Filmklischee #4: Frauen finden Stalker süß. Newsflash: Nein, das ist creepy!
Viele Frauen in amerikanischen Filmen stehen auf den mysteriösen Typen, der sich stark von den anderen distanziert und auch sonst eher unfreundlich wirkt. Interessant wird es, wenn sich dieser seltsame Typ in die Hauptdarstellerin verliebt und heimlich zum Stalker wird. Er beobachtet sie während sie schläft und sich mit ihren Freund:innen trifft – und wenn sie in Gefahr schwebt, ist er plötzlich da und spielt den Helden. Das perfekte Beispiel dafür: Edward Cullen (Robert Pattinson) in der „Twilight“-Saga. Hier kommt noch hinzu, dass der Stalker auch ein ehemaliger Mörder ist. Seiner Angebeteten ist das natürlich egal.
In anderen Filmen wie „Tatsächlich … Liebe“ (2003) wird die Hauptdarstellerin von ihrem Verehrer gestalkt. Bei ihrer Hochzeit macht er nur Aufnahmen von ihr, später gesteht er der verheirateten Frau seine Gefühle mit riesigen Karten – natürlich während sich ihr Ehemann gleich nebenan befindet. Ihre Reaktion? Ein Kuss. Stalking ist in Hollywood anscheinend eine romantische Geste. In der Realität würde man diese Aktionen wahrscheinlich nicht so süß finden und sollte schleunigst die Polizei rufen.
In der Vorweihnachtszeit schlagen die Gefühlswellen hoch. So verspürt etwa Englands Premier eine unziemliche Zuneigung zu einer Mitarbeiterin, zwei Pornodarsteller müssen ihre Schüchternheit überwinden und ein verstörter Schriftsteller findet erst in der Ferne sein Glück. Eine junge Werberin trifft in Beziehungsdingen immer die falschen Entscheidungen, während eine frischgebackene Ehefrau die Liebe des besten Freundes ihres Mannes entfacht und ein trauriger Witwer die Liebe erst (wieder) lernen muss.
Bella Swan war schon immer ein wenig anders als ihre gleichaltrigen Mitschüler. Als ihre Mutter erneut heiratet, zieht sie zu ihrem Vater nach Forks, einer langweiligen, verregneten Kleinstadt im Staat Washington. Ihre Erwartungen an ihr neues Leben sind gering, doch dann begegnet sie in der Schule dem geheimnisvollen und äußerst attraktiven Edward. Die beiden fühlen sich magisch zueinander hingezogen, doch etwas steht einer normalen Beziehung der beiden im Weg: Edward ist ein Vampir.
Filmklischee #5: Technik ist böse und künstliche Intelligenz wird die Menschheit ausrotten
Die Wissenschaft und der technologische Fortschritt werden in US-Filmen oftmals zu etwas Bösartigem stigmatisiert. Klassiker wie James Camerons „Terminator“ (1984) zeigen, dass künstliche Intelligenz eines Tages den Weltuntergang herbeiführen wird. Auch in „I, Robot“ (2004) oder den „Transformers“-Filmen wollen selbstständig agierende Roboter und (böse) Maschinenwesen aus dem Weltall den Menschen nicht mehr gehorchen oder sie sogar verletzen. Sie sind intelligenter, schneller und viel stärker als wir – was sie automatisch auch gefährlich macht. Neue Technologien werden aufgrund dieses Gefahrenfaktors indirekt schlecht gemacht.
Man soll zwar Dinge und Geräte erfinden die das Leben einfacher machen, beim Thema Roboter wird das Ganze jedoch heikel. In Hollywood werden sie nämlich oft bösartig oder rebellisch und greifen gnadenlos Unschuldige an. Man könnte das Gefühl bekommen, dass man sich vor technologischen Neuheiten fürchten sollte – außer es geht um Apple-Gerätschaften wie Smartphones oder Laptops, die werden von US-Filmen sehr gerne propagiert!
Chicago, 2035: Fast jeder Haushalt verfügt über einen Roboter. Die hoch entwickelten Maschinenwesen verrichten für ihre Besitzer alltägliche Arbeiten wie Einkäufe erledigen oder den Hund ausführen. Spezielle Sicherheitsvorkehrungen in der Programmierung sorgen für ein ungefährliches Zusammenleben mit den Menschen. Nur der leicht paranoide Detective Del Spooner traut ihnen nicht. Als er in einem Mordfall ermittelt, in dem der Roboter Sonny der Hauptverdächtige ist, sieht er sich in seinem Misstrauen bestätigt. Mit Hilfe der Roboterpsychologin Dr. Susan Calvin versucht Del Spooner den mysteriösen Fall zu lösen und macht dabei eine schreckliche Entdeckung.
Portal-Manager von TV-MEDIA, der mit seinem Faible für Film und Kino die größte Entertainment-Website Österreichs in Schuss hält. Liebt es, am Wochenende mit dem Millennium Falcon durch Mittelerde zu düsen und beim Pizzaessen mit den Teenage Mutant Ninja Turtles über Animes zu schwadronieren.
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