Wiener Opernball 2024: Alle Übertragungen im Fernsehen!

Für die einen ist der Opernball ein gesellschaftliches Großereignis, für die anderen eine dekadente Unsinnigkeit. Für den ORF ist es jedenfalls ein sicherer Quotenhit: 2023 sahen im Fernsehen bis zu 1,648 Millionen Österreicherinnern und Österreicher zu – heuer werden es kaum weniger sein.

Warum auch? Seit Jahren weiß man als Zuseher:in, dass drin ist, was draufsteht: nervöse Debütant:innen, aufgekratzte Stars, Baulöwe Richard „Mörtel“ Lugner,der jährlich einen internationalen Stargast im Gepäck hat (für den Opernball 2024 lässt er Priscilla Presley aus den USA einfliegen; sie war von 1967 bis 1973 mit dem „King of Rock ’n’ Roll“ Elvis Presley verheiratet), extravagante Roben, zwischendrin das Moderatoren-Duo Mirjam Weichselbraun und Andi Knoll, die sich durchs Gedränge kämpfen, um der Hautevolee mehr oder weniger sinnvolle Bemerkungen zu entlocken.

Und obwohl der Opernball heutzutage eher als Sinnbild für „Promis und Peinlichkeiten“ gilt, geht seine traditionsreiche Geschichte zurück auf die Zeit des von 1814 bis 1815 dauernden Wiener Kongresses; am Standort der Wiener Staatsoper fand der Opernball erstmals 1877 statt – seinerzeit noch unter dem Namen „Hofopern-Soirée“.

Übrigens: Johann Strauss (Sohn) dirigierte damals das Hofopernorchester und gab mit den Worten „Alles Walzer“ die Tanzfläche frei – dieses Kommando gilt noch heute!

Um selbst dabei zu sein, braucht es, abseits von Frack und Kleid, auch das nötige Kleingeld: Die billigsten Karten für den 66. Wiener Opernball beginnen bei 65 Euro für einen reservierten Stehplatz. Zusätzlich empfiehlt es sich, einen Tischplatz zu reservieren – ein Tischanteil im sechsten Stock, abseits des eigentlichen Ballgeschehens, beläuft sich auf 110 Euro pro Person. Wer seinen Tisch z. B. lieber im Marmorsaal im ersten Stock oder nahe der Bühne stehen haben möchte, zahlt pro Person 220 Euro.

Als würde einem bei diesen Preisen der Kopf nicht bereits genug dampfen, bekommt man beim Blick auf die Kartenpreise für Logenplätze Schnappatmung: Eine Rangloge mit Platz für ca. acht Personen kostet 24.500 Euro. Doch die wenigsten haben überhaupt die Möglichkeit, so einen VIP-Platz zu ergattern, ist das Vorkaufsrecht doch den Donatoren der Wiener Staatsoper vorbehalten. Donatoren sind im Wortlaut laut Opernball-Webseite diejenigen, „die den offiziellen Freundeskreis der Wiener Staatsoper mit einem jährlichen Beitrag von 30.000 Euro (zuzüglich gesetzlicher USt.) unterstützen und damit zweckgewidmet zur Öffnung in Richtung neuer Publika und junger Künstler*innen beitragen.“

Etwas günstiger sind dann schon die Bühnenlogen, die zwischen 14.000 und 24.500 Euro kosten.

Sollte man sich im Lauf einer rauschenden Ballnacht noch etwas zu essen und trinken gönnen wollen, empfiehlt es sich außerdem, noch etwas Geld in den Taschen oder gedeckte Kreditkarten bei sich zu haben:

2024 zahlt man etwa 9,90 Euro für eine kleine Flasche Mineralwasser (0,33 Liter), 14,50 Euro für ein „Seiterl“ Bier (0,33 Liter) oder ein Glaserl Weißen Spritzer – und ein Achterl Wein kommt auf 16 Euro. Antialkoholisches wie z. B. ein Cola (0,33 Liter) gibt’s um 12,50 Euro, eine Dose Red Bull (0,25 Liter) wird um 15 Euro über die Budel gereicht.

Für den Hunger zwischendurch kann zwischen einem Paar Sacherwürstel oder einer Portion Gulaschsuppe gewählt werden – beides gibt es beim Opernball 2024 um jeweils 16 Euro zu erstehen (das Gulasch wird im Vergleich zum Opernball im Jahr 2023 übrigens um 2 Euro billiger angeboten).

Prost Mahlzeit, aber wer am Opernball im Dreivierteltakt tanzt, kann sich’s leisten!

Wesentlich günstiger kommt es, sich den Opernball gemütlich vom Sofa aus anzusehen und live im Fernsehen dabei zu sein.

Als Eintrittspreis gilt quasi die im Jänner 2024 eingeführte ORF-Haushaltsabgabe, man muss nicht auf die nötige Abendgarderobe achten (statt „Anserpanier“ tun’s auch Pyjama und Unterhemd), und auch die Verpflegung – mit Chips, Sekt und Getränken aus dem Tetrapack – ist wesentlich leistbarer als an der Adresse Opernring 2 im ersten Wiener Gemeindebezirk.

Wer den Trubel live im Free-TV verfolgen will, darf sich freuen: Der Hauptabend am 8. Februar steht bei den Sendern ORF 2 und 3sat ganz im Zeichen des Wiener Opernballs 2024. Ab 20.15 Uhr wird übertragen, der Ablauf entspricht der chronologischen Reihenfolge: von der Ankunft der Gäste und ihrem Einzug auf der Feststiege über die Eröffnung des Jungdamen- und Jungherrenkomitees bis zur Mitternachtsquadrille.

Während die Moderator:innen Mirjam Weichselbraun und Andi Knoll, Teresa Vogl und erstmals Marion Benda durch den Ballabend führen, sorgen Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz wieder für pointierte Kommentare.

Nachfolgend haben wir alle TV-Übertragungen zum Opernball im Überblick – von Dokumentationen und Reportagen an den Tagen vor dem 8. Februar bis zu den Live-Schaltungen am Tag des eigentlichen Events und den Highlights-Zusammenfassungen tags darauf.

Alles Walzer! Wir wünschen gute Unterhaltung.

Schon ab 4. Februar widmet sich ORF III mit Filmen und Kultursendungen dem Opernball und zeigt im Rahmen der TV-Reihen „Filmschatz Österreich“ und „Operette sich wer kann“ zahlreiche Filmklassiker.

• 11.55 Uhr: „Wir bitten zum Tanz“ (1941; u. a. mit Hans Moser, Paul Hörbiger und Elfie Mayerhofer)

• 13.20 Uhr: „Der Bettelstudent“ (1956; u. a. mit Waltraut Haas, Gunther Philipp und Gerhard Riedmann)

• 15.00 Uhr: „Die Fledermaus“ (1962; u. a. mit Peter Alexander, Marianne Koch, Marika Rökk und Gunther Philipp)

• 16.50 Uhr: „Kaiserball“ (1956; u. a. mit Sonja Ziemann, Rudolf Prack, Hannelore Bollmann und Hans Moser)

• 18.30 Uhr: „Opernball“ (1956; u. a. mit Johannes „Jopie“ Heesters, Sonja Ziemann, Josef Meinrad,

• Aus der ORF-III-Reihe „Erlebnis Bühne“ folgt um 20.15 Uhr die Sendung „Operetten – Melodien für Millionen“, in der Moderatorin Johanna Berki zu einer schwungvollen Reise durch Melodien einlädt (im Repertoire: u. a. Operetten von Johann Strauss, Franz Lehár, Emmerich Kálmán und Ralph Benatzky).

• Um 21.15 Uhr präsentiert Barbara Rett im Teesalon der Wiener Staatsoper mit „Tanzen möcht’ ich – Best of Opernball“ die schönsten Eröffnungstänze, stimmungsvolle, aber auch provokante Choreografien des Wiener Staatsballetts und feurige Gesangsdarbietungen aus 30 Jahren Opernball.

Auch am 5. Februar stehen beim Sender ORF III alle Zeichen auf Opernball:

• Im Zuge des „Themenmontags“ geht’s um 20.15 Uhr mit der Dokumentation „Opernball 2024 – Mode, Mode, Mode“ los, in der ein genauer Blick auf extravagante Outfits, Haute Couture und Modesünden beim Wiener Opernball geworfen wird.

• Um 21.05 Uhr gibt die Reportage „Opernball – Die Verwandlung“ eindrucksvolle Einblicke hinter die Kulissen und zeigt, wie die Wiener Staatsoper Schritt für Schritt für den Opernball bereit gemacht wird – vom Parkett über den Blumenschmuck bis hin zu den Speisen.

• Um 22.00 Uhr folgt die Reportage „Der Wiener Opernball – Mythos, Tradition und Kult“, in der Lisbeth Bischoff die Zuseher:innen mit auf eine dokumentarische Reise durch die letzten 90 Jahre des Opernballs nimmt – inklusive historischer Aufnahmen sowie Interviews und Aufreger.

• Beendet wird der Abend um 22.50 Uhr mit der Doku „Die ORF III Opernball-Parade mit Kari und Christoph“, in der die ORF-Moderatoren Kari Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz aus dem Nähkästchen plaudern.

ORF III widmet seinen Hauptabend auch am 6. Februar dem Opernball und zeigt drei Dokumentationen aus der Reihe „Erbe Österreich“:

• Um 20.15 Uhr wird die Dokumentation „Opernball – Österreich – Land der Orden“ ausgestrahlt, in der nicht nur ein augenzwinkernder Blick auf das heimische Ordenswesen geworfen, sondern auch gezeigt wird, welche Medaillen und Abzeichen am „Ball der Bälle“ ausgeführt werden.

• Um 21.05 Uhr folgt „Die Opernball-Revue: Mode von damals“, u. a. mit dem Moderatorenduo Kari Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz sowie Opernball-Lady Lotte Tobisch und der Modeexpertin Isabella Klausnitzer.

• Zum Abschluss des Abends wird ab 21.55 Uhr im Society-Magazin „Der Wiener Opernball – Die guten Geister“ auch den vielen kleinen und großen Helferlein hinter den Kulissen der Veranstaltung Ehre zuteil.

• Wiederholungen all dieser Sendungen werden übrigens in der Nacht des 7. Februar, sowie am Nachmittag des 8. Februar auf ORF III ausgestrahlt.

Am Abend des Opernballs, am 8. Februar, gehen ORF 2 und 3sat in die Vollen (zweiterer Sender übernimmt das ORF-Programm 1:1).

• Eingeläutet wird der Ballabend im Haus am Ring um 20.15 Uhr mit der Live-Übertragung „Wiener Opernball 2024 – Alles tanzt“. Der erste Programmpunkt des Opernball-Abends wirft u. a. einen Blick hinter die Kulissen, die ORF-Moderator:innen begrüßen von den Ball-Locations vor und in der Staatsoper, erzählen, was es heuer Neues gibt, blicken zurück auf vergangene Jahre und stimmen das Fernsehpublikum auf den Abend ein.

• Nahtlos übergeleitet wird um 21.10 Uhr zur „Ankunft der Gäste“ – bei dem der Name Programm ist: Die Staatsoper füllt sich mit den Ballgästen – allesamt Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst und Kultur –, die von den Moderator:innen am roten Teppich zu Interviews gebeten und ins Scheinwerferlicht gerückt werden. Christoph Wagner-Trenkwitz und Karl Hohenlohe kommentieren das bunte Treiben.

• Die Fleischbeschau der Gäste dauert voraussichtlich bis 21.45 Uhr, dann gibt es die Übertragung „Die Eröffnung“. Die 144 Paare des Jungdamen- und Jungherren-Komitees ziehen zu den Klängen der „Fächerpolonaise op. 525“ von Carl Michael Ziehrer in den schönsten Ballsaal der Welt ein. Danach heißt es „Alles Walzer!“ – Bertrand de Billy dirigiert beim Opernball 2024 das Orchester der Wiener Staatsoper und gibt mit dem feierlichen Kommando das Tanzparkett für die Gäste vor Ort frei.

• Für die Zuseher:innen vor den TV-Geräten gibt es um ca. 22.55 Uhr eine kurze Verschnaufpause vom Trubel des Opernballs; es folgt die Nachrichtensendung „ZIB 2“.

• Live zurück in die Wiener Staatsoper wird dann wieder um 23.05 Uhr geschaltet. In der Übertragung „Das Fest“ wird das Geschehen vor Ort gezeigt, die ORF-Moderator:innen Mirjam Weichselbraun, Teresa Vogl, Marion Benda und Andi Knoll führen durch die große Ballnacht, launige Kommentare gibt es Christoph Wagner-Trenkwitz und Karl Hohenlohe.

• Die Live-Übertragung des Wiener Opernballs 2024 endet auf ORF 2 voraussichtlich um 0.10 Uhr – dann wird der Spielfilm „Ein Herz wird wieder jung“ (1997; u. a. mit Gerhard Zemann, Marianne Nentwich und Fritz Karl) ausgestrahlt. Auf 3sat spielt es ab 0.15 Uhr die Doku „Wien: Geheimnisvolle Stadt“, in der die mystischsten Plätze der österreichischen Bundeshauptstadt besucht werden (darunter die Wiener Kanalisation).

Wer den Opernball 2024 am 8. Februar nicht live im Fernsehen verfolgt oder die zahlreichen Übertragungen aus der Wiener Staatsoper verpasst hat, bekommt tags darauf, am 9. Februar, im Hauptabend auf ORF 1 eine zweite Chance.

• Um 20.15 Uhr gibt es die Ausstrahlung des Society-Magazins „Alles Opernball“ mit Lilian Klebow. Was man erwarten darf? Die Höhepunkte der vergangenen Ballnacht, Logengeflüster und einen Blick hinter die Kulissen der Live-Übertragungen, außerdem die schrägsten Auftritte, die schrillsten Outfits und die besten Sager vom Ball der Bälle.