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Die besten Filme über psychische Störungen
Krasse Persönlichkeitszüge und extreme Krankheitsbilder sind seit jeher gute Hilfsmittel für die Dramaturgie von Filmen. Kein Wunder also, dass es eine große Auswahl an Werken gibt, die sich mit psychischen Störungen auseinandersetzen oder Protagonisten zeigen, die erkrankt sind. Hier finden Sie die besten Filme über psychische Störungen, inklusive Kurz-Inhaltsangabe, Trailer und IMDb-Rating.
Vorweg möchten wir zum Thema „Filme mit psychischen Krankheiten“ noch Psychiater Prof. Wolfgang Gaebel, Vorsitzender des Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, zu Wort kommen lassen:
Der gemeingefährliche Irre, der wahnsinnige Psychiater, die hysterische Übergeschnappte oder auch der psychisch Kranke mit einer besonderen Begabung – Filmklassiker wie Psycho (1960), Das Schweigen der Lämmer (1991) oder A beautiful Mind (2001) haben Stereotypen über Menschen mit psychischen Störungen entscheidend mitgeprägt. Doch nicht nur die Patienten, auch die Institution Psychiatrie wird mit Klischees belegt: Filme wie Einer flog übers Kuckucksnest (1975) oder in neuerer Variante Shutter Islands (2010) suggerieren, dass in psychiatrischen Kliniken die Patienten mit Zwangsjacken, Elektroschocks und im schlimmsten Fall einer Hirnoperation malträtiert und mit Medikamenten sediert werden.
Studien zeigen: Psychische Störungen sind weder Voraussetzung noch alleinige Ursache von Gewalttätigkeit
„Besonders hartnäckig hält sich in Spielfilmen das Stereotyp des gewalttätigen und unberechenbaren psychisch Gestörten“, sagt Prof. Wolfgang Gaebel, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit. Der brutale, psychisch gestörte Killer oder auch die Killerin findet sich bis heute noch in so manchen Tatorten.
„Doch Studien zeigen, dass psychische Störungen weder eine Voraussetzung noch alleinige Ursache von Gewalttätigkeit sind“, betont Psychiater Gaebel. Im Gegenteil: Menschen mit psychischen Erkrankungen sind sogar häufiger Opfer von Gewalt als die Normalbevölkerung (10 Prozent versus 6 Prozent).
Filme mit psychischen Erkrankungen haben auch positive Wirkung auf das Publikum
Seit den 90er-Jahren wird psychisches Leiden nicht mehr nur als etwas Geheimnisvolles, Unheimliches konzipiert wird, sondern gewinnt auch positive Züge. „Menschen mit psychischen Erkrankungen geben gesunden Menschen Impulse zur Bewältigung wie in Rain Man zum Beispiel oder sind überdurchschnittlich begabt wie in A beautiful Mind“, so Gaebel. Seit etwa der Jahrtausendwende finden Filmemacher Bilder für das Innenleben des Erkrankten (z. B. Das weiße Rauschen, 2001) oder wenden sich dem sozialen Umfeld zu. Wobei vermutet werden kann, so der Psychiater Gaebel, „dass Filme, die mehr die soziale Unterstützung, Lebensbewältigung und Wiedereingliederung zeigen, eine positive Wirkung auf das Publikum haben.“
WICHTIGER HINWEIS: Manche Filme in dieser Liste können Szenen beinhalten, die unangenehme Gefühle, Gedanken oder Verhaltensweisen auslösen (Trigger). Wenn es Ihnen psychisch nicht gut geht oder Sie merken, dass Sie selbst in ein seelisches Tief geraten könnten, können Ihnen diese Stellen helfen:
DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER (1991)
Thematisierte Störung: Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Clarice Starling, Auszubildende beim FBI, bekommt von einem ihrer Lehrer den Auftrag, sich im Gefängnis mit Dr. Hannibal Lecter, einem Massenmörder und Psychiater, zu befassen. Durch ihre Unbefangenheit hoffen sie, daß Lecter ihnen bei der Suche nach einem anderen Serienkiller hilft, aber es ist nicht leicht, an Lecter heranzukommen.
PSYCHO (1960)
Thematisierte Störung: Dissoziative Identitätsstörung
Die Sekretärin Marion Crane unterschlägt 40.000 Dollar und macht auf ihrer Flucht in einem abgelegenen Motel Station, das der eigentümliche Norman Bates leitet, der mit seiner Mutter im Haus neben dem Motel lebt. Als Marion sich frisch machen will, wird sie während des Duschens erstochen. Nachdem ein Privatdetektiv, der ihre Spur gefunden hatte, ebenfalls verschwindet, begeben sich Marions Freund Sam und ihre Schwester Lila auf die Suche. Im Bates Motel machen sie eine grausige Entdeckung.
CITIZEN KANE (1941)
Thematisierte Störung: Narzisstische Persönlichkeitsstörung
»Rosebud« - das ist das letzte Wort, das Charles Foster Kane im Sterbebett auf seinem Schloss Xanadu haucht. "Citizen Kane" schildert die Geschichte des Zeitungsmagnaten, der die öffentliche Meinung Amerikas über Jahrzehnte beherrschte. Sein geschäftliches Leben begann mit viel Enthusiasmus und dem Bekenntnis zur Wahrheit und Unbestechlichkeit. Dann kam der Erfolg, mit ihm Ehrgeiz und schließlich, als er diesen nicht befriedigt sah, die Loslösung von seinen Prinzipien hin zur Korruption durch Macht. Der Reporter Jerry Thompson versucht, mehr über diesen geheimnisvollen Mann zu erfahren...
VERTIGO – AUS DEM REICH DER TOTEN (1958)
Thematisierte Störung: Akrophobie (Höhenangst)
Ein wegen Höhenangst aus dem Polizeidienst ausgeschiedener Detektiv verliebt sich in die neurotische Frau eines Schulfreundes, die er überwachen soll. Als diese sich von einem Kirchturm stürzt, fühlt er sich für ihren Tod verantwortlich. Doch mit dem Auftauchen einer Doppelgängerin der Toten ahnt Ferguson, dass er auf ein Täuschungsmanöver hereingefallen ist.
REQUIEM FOR A DREAM (2000)
Thematisierte Störung: Drogensucht und Drogeninduzierte Psychose
Eine Schar von Verlierern: Harry ist ein kleiner Dealer in Brooklyn, immer auf der Suche nach dem nächsten Schuß und voller Hoffnung auf das große Geld. Er und sein Freund Tyrone strecken Heroin und sind auf dem Weg nach Florida, um es dort an den Mann zu bringen. Harrys Freundin Marion bleibt in New York. Sie ist schön, aus gutem Haus - und ebenfalls hoffnungslos süchtig. Mit dem Dealer Big Tim tauscht sie Sex gegen Dope. Harrys Mutter hingegen scheint einen Treffer gelandet zu haben: Sie ist als Kandidatin für ihre Lieblings-TV-Show eingeladen. Bis zu ihrem Auftritt möchte sie mit Hilfe von Appetitzüglern abnehmen. Doch durch ihren Pillenkonsum verliert sie völlig den Kontakt zur Realität ...
A BEAUTIFUL MIND (2001)
Thematisierte Störung: Schizophrenie
Princeton Universität, 1947: Der hoch begabte, aber äußerst exzentrische John Nash sucht fieberhaft, fast krankhaft besessen, nach einer revolutionierenden Theorie in der Mathematik. Er schert sich wenig um seine Kommilitonen und die Konventionen der Universität. Und tatsächlich macht er eines Tages die alles entscheidende Entdeckung. Mit seiner Karriere geht es fortan steil bergauf, und Nash bekommt eine Stelle als Forscher und Dozent. Da er zudem die außergewöhnliche Fähigkeit besitzt, innerhalb weniger Sekunden komplexe Codes zu knacken, übernimmt er immer häufiger Decodier-Aufgaben für den amerikanischen Geheimdienst. Doch der Stress, die Gefahr und die Heimlichkeiten seiner Tätigkeit fordern ihren Tribut: John leidet zunehmend unter Verfolgungswahn und wittert ständig Verschwörungen. Die erschütternde Diagnose: paranoide Schizophrenie. John droht alles zu verlieren: seine geliebte Frau, seinen Job und seinen Verstand…
SHUTTER ISLAND (2010)
Thematisierte Störung: Dissoziative Identitätsstörung
1954 soll der U.S. Marshall Teddy Daniels das Verschwinden eines Patienten aus dem Bostoner Shutter Island Ashecliffe Hospital aufklären. Er hat sich aus persönlichen Gründen um diesen Auftrag bemüht, aber schon bald muss er sich fragen, ob er nicht durch die Ärzte manipuliert wurde, deren Methoden von unethisch über illegal bis skrupellos gehen. Teddys scharfsinnige Ermittlungsmethoden führen rasch zu einer vielversprechenden Spur, aber das Hospital verweigert ihm Zugriff auf Informationen, die den Fall erhellen könnten. Als ein Hurrikan die Verbindung zum Festland unterbricht, "entkommen" weitere gefährliche Kriminelle in dem Chaos und die verwirrenden Hinweise mehren sich, so dass Teddy an allem zu zweifeln beginnt - seinem Gedächtnis, seinem Partner und sogar seinem eigenen Verstand.
BLACK SWAN (2010)
Thematisierte Störung: Narzisstische Persönlichkeitsstörung, selbstverletzendes Verhalten, Psychose, Dissoziation
Nina ist eine ehrgeizige und leidenschaftliche Ballett-Tänzerin, die ihr Leben ausnahmslos ihrer Arbeit an der New Yorker Ballet Company widmet. Dabei wird sie energisch von ihrer Mutter, selbst eine ehemalige Tänzerin, gefördert. Als die Rolle der Primaballerina für die Produktion des Klassikers Schwanensee neu besetzt werden soll, wird Nina von Regisseur Thomas Leroy favorisiert. Sie bekommt jedoch schnell Konkurrenz durch die jüngere Lily, die zwar technisch schwächer ist, aber eine Leichtigkeit besitzt, die sich nicht mit Übung erreichen lässt. Zwischen den beiden entsteht eine außergewöhnliche Beziehung, die zur Zerreißprobe für Nina wird. Immer intensiver lernt sie die düstere Seite ihres Selbst kennen, das ihr bedrohlicherweise immer ähnlicher wird.
RAIN MAN (1988)
Thematisierte Störung: Autismus (Asperger-Syndrom)
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