Jurassic World: Ein neues Zeitalter

Jurassic World: Ein neues Zeitalter

Beschreibung

Vier Jahre sind vergangen, seit die paradiesische Insel Isla Nublar in „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ (2018) durch einen verheerenden Vulkanausbruch zerstört wurde – und einen Großteil der dort lebenden Dinosaurier ins Verderben riss. Wir erinnern uns aber auch, dass Eli Mills (Rafe Spall), die rechte Hand des ehemaligen „Jurassic Park“-Finanziers Sir Benjamin Lockwood (James Cromwell), noch vor dem Ausbruch mithilfe von Söldnern mehrere Dino-Arten von der Insel rettete, um sie in einer illegalen Auktion zu versteigern. Diese endete aber im Fiasko, das dazu führte, dass die gefangenen Dinosaurier – darunter jede Menge Pflanzenfresser, aber auch Velociraptoren und Tyrannosaurier – in die freie Wildbahn entlassen wurden. Was seither folgte, waren Jahre des Chaos. Jahre, in denen Menschen und Urzeitechsen lernen mussten, in – mehr oder weniger – friedlicher Koexistenz zu leben.

Drei Jahre später hat sich die Welt stark verändert. Zwar ist es mittlerweile gelungen, einen Großteil der entfleuchten Dinos in ein von BioSyn Genetics zur Verfügung gestelltes Naturschutzgebiet umzusiedeln, dennoch gibt’s immer wieder Urzeitechsen, die in besiedelten Gebieten herumstreifen und teils auch Jagd auf Menschen machen. Raptoren-Bändiger Owen Grady (Chris Pratt) und Dino-Aktivistin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) leben zurückgezogen in den Wäldern, um ihre „Quasi-Adoptivtochter“ Maisie Lockwood (Isabella Sermon) vor dem Zugriff etwaiger Kopfgeldjäger zu beschützen – sie ist ein Klon, deren DNA die Genforschung revolutionieren könnte und stellt demnach ein extrem wertvolles Asset für gierige Großkonzerne dar. Gleich zu Beginn wird der Albtraum aber wahr: Lewis Dodgson (Campbell Scott) – der vermeintlich nette CEO von BioSyn Genetics, der wie eine Kopie von Apple-Chef Tim Cook wirkt und seine revolutionären Forschungsarbeiten auch mindestens mit demselben Pathos präsentiert–, lässt das Kind von seinen Schergen kidnappen. Woraufhin Claire und Owen sofort hinterherjagen. Just zur gleichen Zeit untersuchen die renommierten Forscher Dr. Alan Grant (Sam Neill) und Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) seltsame Vorkommnisse um genmanipulierte Riesenheuschrecken und folgen den Spuren bis ins BioSyn-Hauptquartier, wo rein zufällig auch Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum) als Berater tätig ist. Sie verdächtigen Dodgson, illegale Experimente mit biogenetisch veränderten Dino-Arten zu machen …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Das Franchise-Phänomen, das 1993 mit Steven Spielbergs „Jurassic Park“ seinen Anfang nahm, verbindet seit der ersten Ankunft von Dr. Alan Grant, Dr. Ellie Sattler und Dr. Ian Malcolm auf Isla Nublar Generationen begeisterter Dino-Fans – was in der „Jurassic Park“-Trilogie mit den Filmen „Vergessene Welt: Jurassic Park“ (1997) und „Jurassic Park III“ (2001) resultierte.

„Jurassic World“ mit Chris Pratt und Bryce Dallas Howard ließ im Jahr 2015 die Faszination für die Urzeitriesen wieder aufleben und eine weitere, eigenständige Filmreihe folgen. Nach mehreren Verzögerungen ob der Corona-Pandemie – ursprünglich sollte „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ schon 2021 starten – serviert Regisseur Colin Trevorrow (er inszenierte auch „Jurassic World“) nun den Abschluss der „Jurassic World“-Trilogie.

Der Plot ist zwar nicht gerade originell – irrer Gierhammel schraubt an Dino-DNA und sorgt für Chaos –, dafür werden wieder faszinierende neue Dinosaurierarten geboten, wie etwa gefiederte Raptoren oder der Gigantosaurus. Das Kunststück, die Stars beider Trilogien für den (leider viel zu kurz geratenen) Showdown zu vereinen, wirkt zwar arg konstruiert, wird schlussendlich aber ganz passabel bewerkstelligt. Es gibt weniger CGI als in den Vorgängern, dafür wieder mehr Animatronics und mechanische Effekte. Der düstere Grundton erinnert zudem mehr denn je an die originale Sci-Fi-Buchvorlage „DinoPark“ (1990) von US-Autor Michael Crichton (1942–2008).

Schade ist jedoch, dass es sich beim Finale der „Jurassic World“-Trilogie, ehrlicherweise, um „more of the same“ handelt und der Ablauf des Films quasi wie mit einer Schablone abzeichnet. Die Handlungsstränge der menschlichen Protagonisten (allen voran der große Aufhänger rund um die „Heuschreckenplage“ und der in „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ eingeführte und mehr als nur haarsträubende Klon-Plot um Lockwood-Enkeltochter Maisie) drängen die eigentlichen Stars des Films, nämlich die Dinosaurier, stark in den Hintergrund.

Überhaupt haben die „Jurassic World“-Filme sukzessive ein Finale angedeutet, das von der Koexistenz der Dinos und Menschen leben soll – wovon man im fertigen Film nicht sonderlich viel spürt. Auch der 2019 exklusiv auf YouTube erschienene und von Regisseur Colin Trevorrow inszenierte Kurzfilm „Battle at Big Rock“ – quasi ein 10-minütiger Einschub, der rund ein Jahr nach den Ereignissen von „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ spielt – hat hier eine gewisse Erwartungshaltung keimen lassen, die am Ende nicht erfüllt wird.

Nichtsdetotrotz wäre es verwunderlich, würde nicht auch der dritte „Jurassic World“-Film an der Milliarden-Grenze kratzen und die Kinokassen klingeln lassen. Dass es das nun mit „Jurassic Park“ bzw. „Jurassic World“ gewesen sein soll, wagen nicht nur eingefleischte Fans zu bezweifeln …