Beschreibung
Der traditionsreiche Bestattungsunternehmer Jeremiah Joseph O’Keefe (Tommy Lee Jones) hat schon einmal bessere Zeiten erlebt. Zwar betreibt der Kriegsveteran und Vater von 13 Kindern seine Bestattungshäuser aus Familienbesitz seit Jahrzehnten mit vollem Stolz, in letzter Zeit kriselt es aber und seine Schulden werden immer mehr. Um einen Privatkonkurs zu verhindern, will O’Keefe Teile des Unternehmens verkaufen – an einen direkten Konkurrenten.
Raymond Loewen (Bill Camp), ebenfalls Bestatter und Konzernriese, der – im Gegensatz zu Jeremiah – mit seiner Loewen Group schwarze Zahlen schreibt, stimmt dem Deal zu – allerdings passiert im Anschluss an das Gespräch nichts.
Als auch Wochen später die Verträge immer noch nicht unterschrieben sind, zieht der 75-jährige O’Keefe seine juristischen Berater Mike Allred (Alan Ruck) und Hal Dockins (Mamoudou Athie) zu Rate, bemerkt aber schnell, dass das Verfahren eine Nummer zu groß wird. Die wiederum nehmen Kontakt mit dem schillernden Anwalt Willie E. Gary (Jamie Foxx) auf, der sie vor Gericht vertreten soll. Der ist eigentlich auf Personenschäden spezialisiert, wittert hier aber eine große Chance.
Der extravagante Gary nimmt sich nach anfänglichem Zögern dem Vertragsstreit an, als einfach soll sich der Prozess jedoch nicht entpuppen. Denn: Natürlich bedient sich auch Loewen einer Anwältin und zieht mit der mit allen Wassern gewaschenen Mame Downes (Jurnee Smollett) vor Gericht …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Amazon Prime Video kommt im Vergleich zum Streaming-Konkurrenten Netflix bei seinen Eigenproduktionen und Exclusives gefühlt „genügsam“ daher. Zwar wurden in jüngster Vergangenheit mit den Fantasy-Produktionen „Das Rad der Zeit“ (2021) und „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ (2022) am Serien-Segment zwei richtige Kapazunder abgeliefert, im Filmfach hält sich der Streamer allerdings eher bedeckt. Schön, dass vereinzelt dann doch auch noch hochkarätige Film-Originals aus dem „Amazonland“ das Licht der Welt erblicken.
1999 dokumentierte der Journalist Jonathan Harr im US-amerikanisches Magazin „The New Yorker“ die Geschichte des Anwalts Willie E. Gary und seines Klienten Jeremiah Joseph O’Keefe, der erfolgreich gegen das große Bestattungsunternehmen Loewen Group klagte. Auf eben jenem Artikel ließ Regisseurin Maggie Betts ihr Drama „Krieg der Bestatter“ (2023) basieren.
„Krieg der Bestatter“ (2023) erzählt die wahre Geschichte eines bankrotten Bestattungsunternehmers (Tommy Lee Jones), der beschließt, einen rivalisierenden Geschäftsmann (Bill Camp) zu verklagen. Dafür engagiert er einen extravaganten Anwalt (Jamie Foxx), der den Fall übernehmen soll.
Frei nach dem „David gegen Goliath“-Prinzip zeigt das Drama „Krieg der Bestatter“ den ungleichen (juristischen) Kampf eines kleinen Einzelunternehmes gegen einen Großkonzern. Die Sympathien sind dahingehend für einen Großteil der Zuseher:innen wahrscheinlich von Beginn an vordefiniert, auch die Schauspieler:innen machen ihre Sache gut und verleihen den Figuren ein glaubhaftes, wenngleich allerdings auch austauschbares, Auftreten.
Ein gutes Gerichtsdrama lebt oft von den Figuren, die sich im Gerichtssaal die Beweise an die Köpfe schleudern und heroische Reden schwingen. Den Part übernimmt in „Krieg der Bestatter“ Jamie Foxx, der hier eine Karriereleistung abliefert. Seine Darstellung des erfolgreichen Anwalts Willie E. Gary, der sich aus dem Nichts hochgearbeitet hat, ist ein Genuss. Daneben bekommt Tommy Lee Jones die „fadere“ Rolle, die aber durch das nuancierte Spiel seinerseits ebenfalls Eindruck hinterlässt.
Mit einer Leichtigkeit im Schnitt und in der Musikwahl zeigt der Film, dass das Aufbäumen gegen die Reichen und Mächtigen nicht immer umsonst sein muss.
Fazit: True-Story-Drama für Zwischendurch, das gut unterhält.