Kung Fu Panda 2

Beschreibung

Wir erinnern uns: Im Erstlingswerk „Kung Fu Panda“ aus dem Jahr 2008 wurde Pandabär Po (Stimme im US-Original: Jack Black; deutscher Synchronsprecher: Hape Kerkeling) völlig überraschend zum legendären Drachenkrieger bestimmt, obwohl er fett ist und von Martial Arts keinen Schimmer hat. Nach seinem bestandenen ersten Abenteuer ist das Dickerchen aber inzwischen ein elastischer und angesehener Kampfsportbär. Nur der „innere Friede“ fehlt ihm noch, jammert sein weiser Meister Shifu (Dustin Hoffman/Gottfried John). Egal - um Bösewichte zu vertrimmen, reicht es allemal. Aber wie lange noch?

Denn es macht die Kunde die Runde, dass der extrem böse Pfau Lord Shen (Gary Oldman/Hans-Jürgen Dittberner) zweierlei im Sinne hat. Erstens: Er will ganz China unterjochen. Zweitens: Er hat eine entsetzliche Kanone entwickelt, gegen die kein Kung-Fu-Kraut gewachsen ist.

Nichtsdestotrotz macht sich Po auf, um den irren Vogel zu stoppen. Begleitet wird er dabei natürlich von den Furiosen Fünf: Tigerin Tigress (Angelina Jolie/Bettina Zimmermann), Affe Monkey (Jackie Chan/Stefan Gossler), Kranich Crane (David Cross/Ralf Schmitz), Schlange Viper (Lucy Liu/Cosma Shiva Hagen) und Gottesanbeterin Mantis (Seth Rogen/Tobias Kluckert).

In gewohnter Manier prügeln sich die sechs Freunde bis in die Höhle des Löwen, in dem Fall natürlich des Pfaus – doch bevor er den Vogel erledigen kann, erstarrt Po plötzlich und lässt ihn davonflattern. Warum versagt er im entscheidenden Moment? Schuld ist das Federkleid des Pfaus, dessen Muster die Erinnerung an ein einschneidendes Kindheitserlebnis in Po weckte.

Dieses Muster hat er das letzte Mal gesehen, als er für immer von seinen Eltern getrennt wurde. Bevor der Pfau also mit seiner Kanone zum alles vernichtenden Schlag ausholen kann, muss Po erst einmal mit sich selbst ins Reine kommen. Langsam, aber sicher versteht er, was Meister Shifu mit dem „inneren Frieden“ meinte …

Jetzt ansehen

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Es ist eine schnarchige Kinoweisheit, dass die Fortsetzung dem Vorgänger niemals das Wasser reichen kann. Die Liste der wenigen Ausnahmen (z. B. „Spider-Man 2“, „Shrek 2“, „Star Trek II: Der Zorn des Khan“) lässt sich aber ab sofort um einen Titel verlängern: „Kung Fu Panda 2“.

Und warum ist der Film nun besser als der Vorgänger? Aus folgenden drei Gründen:

Erstens: die Story. Der erste Teil „Kung Fu Panda“ (2008) war ausgesprochen nett und witzig, aber wenn wir ehrlich sind, ging die Geschichte nicht allzu sehr in die Tiefe. Das muss man nicht unbedingt von einem Animationsfilm verlangen, aber wenn es zutrifft, macht es den Streifen einfach besser.

Das Fundament von „Kung Fu Panda 2“ (2011) bildet das Rätsel um Pos Vergangenheit. Wir haben es uns ja im ersten Teil fast gedacht, dass Gänserich Mr. Ping (James Hong/Lutz Mackensy) nicht der leibliche Papa von Pandabär Po sein kann. Dass die Trennung von seinen Eltern aber so dramatisch verlief, wie die Fortsetzung zeigt, war jedoch nicht zu erwarten. Der Geschichte jedenfalls tut es unheimlich gut, es steht für Po weit mehr auf dem Spiel als im ersten Teil. Das bringt freilich auch mit sich, dass die Tonart diesmal düsterer ist. Schrecken brauchen sich Eltern aber deswegen nicht, kein Kind wird wegen „Kung Fu Panda 2“ Alpträume bekommen!

Zweitens: die Animation. Alle Filme, die heutzutage was auf sich halten, geben dem 3D-Trend nach. Oft macht das Dreidimensionale aber wenig Sinn. Nicht so hier: Die räumliche Tiefe ist nicht nur Beiwerk oder Schnickschnack, der Zuseher ist in jeder Szene wirklich mittendrin – man merkt, dass der Film schon als 3D konzipiert war. Besonders schön sind auch die liebevoll gezeichneten Rückblenden in Pos Kindheit. Von der allgemeinen Animationsqualität aus dem Hause DreamWorks Animation (u. a. „Drachenzähmen leicht gemacht“) fangen wir erst gar nicht zu schwärmen an.

Drittens: die Figuren. Nicht nur Po bekommt mehr Tiefe, auch Tigress darf sich weiterentwickeln. Die knallharte Tigerfrau zeigt plötzlich Gefühl – bahnt sich da gar eine Lovestory zwischen ihr und Po an? Gelungen auch der Bösewicht: Pfau Shen leidet unter den gleichen Kindheitstraumata wie Po, verfügt also über mehr Background als sonstige Animations-Bösewichte. Und: Er wird im Original herrlich diabolisch gesprochen von Hollywood-Bösewicht Gary Oldman („Bram Stoker’s Dracula“, „Léon - Der Profi“).

Weltweit konnte „Kung Fu Panda 2“ (2011) auch am Box-Office locker mit dem ersten Teil mithalten. Während das Erstlingswerk „Kung Fu Panda“ im Jahr 2008 global 631,7 Millionen US-Dollar lukrierte, schaffte es Teil 2 sogar ein internationales Einspiel von 665,7 Mio. USD.

Die „Kung Fu Panda“-Reihe war also auf Erfolgskurs und so verwunderte es wenig, dass 2016 „Kung Fu Panda 3“ folgte.