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Wie ein Wahnsinniger tritt Jojo (Xaver Hutter) in die Pedalen. Er muss sich schliesslich noch als Fahrradkurier in Wien beweisen. Vor drei Wochen ist er bei seinen Eltern abgehauen, und nun will der 18-Jährige die Grossstadt erobern. Doch statt sich auf die Stadtgeographie und das Strassennetz zu konzentrieren, hängt Jojo lieber seinen durchgeknallten Fantasien nach: Auf einer Videokassette, die ans Büro des Stadtrats geht, wittert er die wüstesten Sadomaso-Spiele. Dass es sich in Tat und Wahrheit um die Aufzeichnung einer Kindstaufe handelt, hält ihn nicht von weiteren Hirngespinsten ab. Bei einem Botengang verguckt sich die männliche Jungfrau schliesslich in die Empfängerin eines "Liebesbriefes" von Bernd (Dani Levy). Clarissa (Nicolette Krebitz), so heisst die Herzdame, scheint sich anfangs nur wenig für den netten Radler zu interessieren. Aber da Bernd darauf besteht, dass nur Jojo für seine Botengänge zuständig ist, bekommen sich Clarissa und er häufig zu sehen. Zwischen Bernd und Jojo entwickelt sich auch eine Freundschaft, denn der Teenager ist von dem grossspurigen Jungunternehmer schwer beeindruckt. Eines Tages holt die Realität die gewaltsamen Fantasien Jojos ein. Die Neonazis, deren Propagandamaterial Bernd und er manipuliert haben, drohen den beiden mit Vergeltung. Bernd setzt sich ab, nachdem er einen vermeintlichen Fascho spitalreif geschlagen hat. Ausgerechnet an dem Abend, als Jojo seine Jungfräulichkeit verliert, wird er von den Nazis zusammengeschlagen und anschliessend von Drogenhändlern bedroht, die eigentlich den Dealer Bernd suchen. Waren es wirklich Liebesbriefe, die Jojo Clarissa überbrachte?
Regie
Stefan Ruzowitzky
Darsteller
Xaver Hutter, Nicolette Krebitz, Dani Levy, Simon Schwarz, Michaela Blauensteiner, Michou Friesz, Anne Mertin, Doris Schretzmayer, Ulrich Thomsen, Rasmus Iversen, Katrine Gislinge, Karin Rørbeck, Krista Stadler, Anja Steensig, Kasper Gaardsøe, Mehmet Celik, Kerstin Thiele, Jan Melchor, Michael Larsen