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Burgenland: Die Fluchtforscherin Judith Kohlenberger stammt aus dem burgenländischen Seewinkel, ist nahe der Grenze zu Ungarn aufgewachsen. Als Kulturwissenschafterin lehrt und forscht sie an der Wirtschaftsuniversität Wien zu Fluchtmigration und Integration. Ein Forschungsschwerpunkt: Frauen und Flucht. Zum Thema Migration hat sie schon mehrere Bücher veröffentlicht, mit "Das Fluchtparadox" schrieb sie das "Wissenschaftsbuch des Jahres". Persönlich setzt sich Judith Kohlenberger für legale Fluchtwege ein. Kärnten: Josef Obweger ist Landwirt und leitet als Obmann den "Kärntner Almwirtschaftsverein". Neben seiner Tätigkeit am Hof der Familie in Obermillstatt ist er auch Lehrer am landwirtschaftlichen Bildungszentrum Litzlhof und wurde darüber hinaus im August 2023 zum Obmann der "Almwirtschaft Österreich" gewählt. Josef Obweger kennt das bäuerliche Leben und die Arbeit in den Bergen, denn er ist selbst Almbauer, führt seinen Mutterkuh-Betrieb im Bezirk Spittal an der Drau und treibt sein Vieh auf die Lammersdorfer Alm. Für ihn ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft, dass überhaupt noch ausreichend Vieh den Sommer auf den Almen verbringt, damit diese sinnvoll bewirtschaftet werden können und so die wertvolle Kulturlandschaft, die allen zugutekommt, erhalten bleibt. Niederösterreich: Neun Jahre ist es her, dass Simone Radl ihr Doktorat der montanistischen Wissenschaften abgeschlossen hat. Die Kunststofftechnikerin arbeitet bei Semperit im niederösterreichischen Wimpassing und ist dort unter anderem an der Entwicklung und Testung von Produkten aus Kautschuk beteiligt. Ihre Liebe zu den Bergen, unter anderem dem Klettern, hat sie zur Bergrettung Niederösterreich-Wien gebracht, wo sie stellvertretende Leiterin ist. Technik und Bergrettung – zwei Männerdomänen, für die sie sich mehr Kolleginnen wünscht. Oberösterreich: Die junge Ordensfrau Mirjam Maria Schwaiger von den Marienschwestern in Bad Mühllacken arbeitet als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin im Ordensklinikum Linz in der Radioonkologie. Die 26-Jährige begleitet Krebspatientinnen und -patienten rund um die oft sehr belastenden Bestrahlungstherapien. Die Mitschwestern im Kloster könnten ihre Omas oder Uromas sein. Auf Instagram veröffentlicht sie gemeinsam mit einer Mitschwester Kurzvideos. Darin geben die "Insta-Schwestern" Einblick in ihr Ordensleben. Salzburg: Christine Weidenholzer ist die Gründerin des Frauennotrufs in Salzburg, den sie vor 40 Jahren ehrenamtlich ins Leben gerufen hat, damals noch in der Speisekammer eines kleinen Lokals. Diese Gründung dieser Beratungsstelle Mitte der 1980er Jahre war ein Meilenstein für den Einsatz gegen Gewalt an Frauen. Der Frauennotruf Salzburg unterstützt seit vier Jahrzehnten Frauen, denen (sexuelle) Gewalt widerfahren ist. Gut 800 Personen hat der Verein im vergangenen Jahr betreut, davon 296 Fälle von sexueller Gewalt. Steiermark: Für Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung ist das Leben in Österreich auch im Jahr 2024 gesellschaftlich herausfordernd. Ganz selbstverständlich Sport zu treiben, dadurch die körperliche und mentale Gesundheit zu stärken, aus dem täglichen Trott auszubrechen und neue soziale Kontakte zu knüpfen, ist für sie oftmals unmöglich. Sandra Grasshoff aus dem steirischen Murtal will Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen eben genau diese Möglichkeit bieten – Zeit weg vom Alltag zu verbringen – mit Sport, mit Bewegung und Spaß. Weil die in Österreich zur Verfügung stehenden Mittel nicht reichen, hat die Steirerin deshalb einen eigenen Verein gegründet. Tirol: Eine Libellenexkursion war bei Hermann Sonntag der Auslöser, sich in die Themen Artenvielfalt, Naturschutz und Klima zu vertiefen. Seitdem ist er im Auftrag der Natur unterwegs – 15 Jahre lang war der Tiroler Geschäftsführer im Naturpark Karwendel und hat diesen mitaufgebaut. Inzwischen berät er Unternehmen, Betriebe, Behörden und Bildungseinrichtungen in Sachen Klima- und Naturschutz. Dem leidenschaftlichen Wissenschafter und Vater dreier Söhne ist die Umwelt ein echtes Anliegen. Er will nicht mit dem Zeigefinger, sondern sachlich und nah an den Menschen und an der Natur sichtbar machen, wie sich unser Klima verändert und wie wir uns anpassen können. Panik sei der falsche Weg, konstruktive Lösungen brauche es. Vorarlberg: Josef "Joe" Fritsche hat bis zur Pensionierung als Intensivkrankenpfleger gearbeitet. Seit fast 30 Jahren setzt er sich unermüdlich und bescheiden in seiner Freizeit mit seinem Verein "Stunde des Herzens" für andere Menschen ein. Er hilft überall, wo Not ist, so finanziert er beispielsweise einen Rollstuhl für eine Familie oder auch spezielle Therapien, meist für schwerkranke oder behinderte Kinder, aber er hilft auch älteren Menschen, vor allem Frauen, die oft mit der Pension nicht über die Runden kommen. Überdies lädt er seine "Stunde des Herzens"-Familien immer wieder zu Ausflügen, auf Urlaube oder auch zu einem Rundflug ein. Wien: Imam Ramazan Demir und Rabbiner Schlomo Hofmeister sind seit zehn Jahren befreundet. Fast genauso lange besuchen sie gemeinsam Wiener Schulen. Das ungewöhnliche Duo tritt gegen Islamfeindlichkeit und Antisemitismus, Rassismus und Radikalisierung auf. Ramazan Demir war sieben Jahre lang Gefängnis-Imam in der Justizanstalt Josefstadt. Schlomo Hofmeister ist Gemeinderabbiner von Wien. Zusammen haben sie auch schon Jerusalem besucht.