Zu Beginn der chinesischen Kulturrevolution 1966 wird Astrophysikerin Ye Wenjie nach dem Mord an ihrem Vaters aufgrund ihrer wissenschaftlichen Ausbildung in eine geheime Radarbasis ins ländliche China verbannt. Dort schickt sie eines Tages eine Nachricht in die Tiefen des Weltraums – und staunt, als sie Jahre später eine unerwartete Antwort erhält.
Die Antwort hat auch Konsequenzen in der Gegenwart – vor allem für eine Gruppe befreundeter Forscher, darunter Auggie Salazar (Eiza González), Jin Cheng (Jess Hong), Jack Rooney (John Bradley), Saul Durand (Jovan Adepo) und Will Downing (Alex Sharp).
Während der Ermittler Da Shi (Wong) einer geheim gehaltenen Todesserie unter Wissenschaftlern in aller Welt nachgeht, sieht Auggie plötzlich einen Countdown in ihrem Sichtfeld. Ein Countdown wofür? Und wer oder was verursacht ihn? Oder verliert sie ihren Verstand?
Nach und nach werden auch ihre Freunde Jin, Jack und Co mit nicht minder rätselhaften Vorkommnissen konfrontiert, die mehr miteinander zusammenhängen, als sie es zunächst für möglich gehalten hätten …
Was tun, nachdem man mit „Game of Thrones“ (nach der Romanreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ des US-amerikanischen Autors George R. R. Martin) eine als unverfilmbar geltende Fantasy-Buchreihe zu einer der erfolgreichsten und besten Serien des letzten Jahrzehnts gemacht und abgeschlossen hat? Ein kleines Projekt? Vielleicht doch lieber eine neue Filmtrilogie à la „Star Wars“ erschaffen? Oder wie wäre es mit einer Science-Fiction-Serie, die auf der „Trisolaris“-Trilogie – das sind die Romane „Die drei Sonnen“ (2007), „Der dunkle Wald“ (2008) und „Jenseits der Zeit“ (2010) – des Autors Liu Cixin aus China basiert, die seit ihrem Erscheinen 2006 ebenfalls als unverfilmbar gilt?
Genau dafür haben sich die Produzenten David Benioff und D. B. Weiss im Rahmen ihres lukrativen Netflix-Deals entschieden. Mit Alexander Woo als Koautor präsentieren sie nun die erste Staffel von „3 Body Problem“, dessen Inhalt auf dem ersten Roman „Die drei Sonnen“ basiert.
„3 Body Problem“ – der Titel spielt auf das Dreikörperproblem der Himmelsmechanik an – ist kein simples Sci-Fi-Märchen wie etwa „Star Wars“. Die anfangs wirr anmutende Story, die zu Beginn Zeitsprünge macht und viele Figuren einführt, nimmt nur allmählich Form an. Hier zu verraten, worum es wirklich geht, wäre ein Verbrechen. „3 Body Problem“ erzählt eine komplexe Geschichte, die ab der Hälfte immer mehr Fahrt aufnimmt und teilweise großen Menschheitsfragen nachgeht.
Der Aufwand ist gigantisch, das Budget der Sci-Fi-Serie „3 Body Problem“ betrug 160 Millionen US-Dollar – und das sieht man. Für Fans anspruchsvoller Genre-Kost ist die Serie zweifellos ein Geschenk. Man darf aber gespannt sein, ob sich die breite (Mainstream-)Masse auf diesen eher verkopften Science-Fiction-Trip einlässt, der nur den ersten Akt einer viel größeren Geschichte bildet.
