Erkundigt man sich in der Gamingwelt nach dem erfolgreichsten eSport-Titel, so wird die Antwort sehr deutlich ausfallen: „League of Legends“ (kurz: LoL). Bei diesem taktischen Multiplayer-Spiel versuchen zwei Teams den jeweils gegnerischen Stützpunkt zu Fall zu bringen. Für Diversität sorgt ein gigantischer Pool an Spielfiguren, die allesamt mit speziellen Fähigkeiten ausgestattet sind, natürlich Vor- wie auch Nachteile mit sich bringen und in ihren schier unendlichen Kombinationsmöglichkeiten kein Match dem anderen gleichen lassen. Klingt für Nicht-Zocker vielleicht fad, lockt jedoch jährlich Abermillionen Spieler und Spielerinnen vor die Bildschirme – und das Studio hinter der Marke, Riot Games, scheffelt Milliardenbeträge durch In-Game-Käufe und die Lizensierung von Merchandise. Wer es einmal selbst probiert merkt, dass der Hype nicht von ungefähr kommt – und wer sich nicht zwingend beim klassischen LoL ins Getümmel stürzen möchte, der kann sich in einem der zahlreichen Spin-off-Spiele (so z. B. einer Schach-Variante namens „Teamfight Tactics“ oder dem Sammelkartenspiel „Legends of Runeterra“) versuchen.
Zum Inhalt: Im Jahr 2021, zum damals zehnjährigen Jubiläum von „League of Legends“, veröffentlichte Riot Games über Netflix eine Animationsserie namens „Arcane“. Die Handlung unterteilt sich dabei in mehrere Episoden, die aus dem Leben einzelner Spielfiguren erzählen (wie z. B. von der Kämpferin Vi oder der schießwütigen Jinx; Letztere ist ein absoluter Fanliebling!) und wertvolle Hintergrundinformationen liefern. Abseits von der spannenden Handlung, die in der ersten Staffel auch vom Konflikt der Städte Piltover und Zhaun schildert, sorgt der außergewöhnliche Grafikstil der Serie für Aufsehen. Im Cel-Shading-Look gehalten, also computeranimiert jedoch handgezeichnet, wird den LoL-Champions wirkungsvoll Leben eingehaucht – das gefällt Fans und Kritikern gleichermaßen gut und macht die Serie zu Recht zur bis dato besten Videospielverfilmung aller Zeiten!
Man muss kein Fan des 2009 erschienenen „League of Legends“ sein, um „Arcane“ zu lieben. Die mitreißende und teilweise hochdramatische Geschichte bedarf auf den ersten Blick einiges an Vorwissen, jedoch bekommen auch Nicht-Gamer:innen häppchenweise eine Einführung in das LoL-Universum, seine Orte und nennenswertesten Figuren.
Nicht zuletzt dank der außergewöhnlichen Optik stellt „Arcane“ einen wahren Leckerbissen dar, den sich Serienjunkies auf keinen Fall entgehen lassen sollten. So müssen Videospielverfilmungen aussehen, bitte mehr davon!