Disclaimer
Beschreibung

Catherine Ravenscroft (Cate Blanchett) ist eine in London lebende renommierte Fernsehjournalistin, die dank ihrer Enthüllungen zahlreicher Verbrechen einen ausgezeichneten Ruf genießt. Gleich zu Beginn der Miniserie „Disclaimer“ wird sie mit einem Preis für ihr Lebenswerk geehrt. Als sie mit ihrem Mann Robert (Sacha Baron Cohen) im Anschluss nach Hause kommt, öffnet sie ein an sie adressiertes Päckchen, das einen noch unveröffentlichten Roman mit dem Titel „The Perfect Stranger“ beinhaltet.

Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen ist Zufall. So heißt es eigentlich in einem Disclaimer, einem Hinweis fürs Publikum vor Filmen, Serien oder Büchern. Der Disclaimer hier jedoch ist anders: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen ist kein Zufall. Woraufhin Catherine neugierig zu lesen beginnt. Die anfängliche Faszination weicht rasch verblüfftem Entsetzen und mündet in der Morgendämmerung in nackte Panik. Für Catherine besteht kein Zweifel, dass dieses Buch von ihr erzählt sowie von einem dunklen, seit 20 Jahren gehüteten Geheimnis. Ein Geheimnis, von dem sie gehofft hatte, dass es niemals ans Licht kommen würde.

In einer Parallelmontage zu diesen Szenen entfaltet sich die Geschichte von Stephen Brigstocke (Kevin Kline). Der alte Mann wirkt abgehalftert, desillusioniert und verliert gleich zu Beginn seine Anstellung als Lehrer. Als wäre das nicht schon schlimm genug, muss er auch noch den Tod seiner geliebten Frau Nancy (Lesley Manville) verkraften.

Verborgene Urlaubsfotos seines Sohnes – darunter auch explizite Nacktfotos einer jungen Frau – reißen den Mann schließlich aus seiner Lethargie. Er kennt sie und hätte nie vermutet, dass sie in irgendeiner Weise für sein trauriges Schicksal ver antwortlich sein könnte. Doch die Bilder sowie ein in einer Schublade verstecktes Manuskript mit dem Titel „The Perfect Stranger“, dass seine Frau Nancy verfasst hat, ändern seine Meinung. Offenbar war Nancy davon überzeugt, dass Catherine die Schuld am Tod ihres Sohnes Jonathan trägt. Woraufhin Brigstocke beschließt, sie büßen zu lassen und einen Racheplan entwickelt.

In einem dritten Handlungsstrang bekommt man via Rückblenden den Inhalt von „The Perfect Stranger“ vor Augen geführt, in dem Jonathan mit seiner Freundin Europa bereist – bis er eines Tages an einem italienischen Strand einer reiferen, bildschönen Fremden (Leila George) begegnet …

TV-Media Bewertung

Sechs Jahre, nachdem er für sein vielschichtiges Schwarz-Weiß-Drama „Roma“ (2018) über das Leben im Mexiko der 1970er den zweiten Regieoscar einheimsen konnte, meldet sich der mexikanische Starregisseur Alfonso Cuarón, der zudem noch für Meisterwerke wie „Children of Men“ (2006) und „Gravity“ (2013) verantwortlich zeichnet, mit seiner ersten Miniserie „Disclaimer“ zurück – exklusiv beim Streamingdienst Apple TV+.

Bei der Premiere beim Filmfestival von Venedig waren Kritiker aus aller Welt beeindruckt von Cuaróns Thrillerdrama, dem der Roman „Deadline“ der britischen Bestsellerautorin Renée Knight als Vorlage diente.

Die Handlung von „Disclaimer“ (2024) entfaltet sich – wie auch in der Vorlage – aus verschiedenen Perspektiven, die Cuarón inszenatorisch und optisch (mithilfe von zwei Kameramännern) mit eigenem Stil versieht. Technisch formal ist „Disclaimer“ ein Gedicht. Es erzählt die uralte Geschichte um Rache, Lüge, Liebe, Schuld und Sühne und die zahllosen Facetten von Wahrnehmung und Wahrheit, die eine stille emotionale Wucht entfalten.

Cate Blanchett glänzt ebenso wie Altstar Kevin Kline, der hier als Bösewicht fungiert. Regisseur Cuarón selbst bezeichnet seine siebenteilige Serie als „langen Film“. Und er hat recht damit: „Disclaimer“ bietet vielschichtiges und wahrhaft großes Kino (für daheim)!

Darsteller und Crew

Episoden

1
Episode 1
Episode 1

2022
Wo läuft's?