New York, in den 80er-Jahren: Vincent Sullivan (Benedict Cumberbatch) ist ein so begnadeter wie gefeierter Puppenspieler, der für seine virtuosen Shows bekannt ist. Sein bislang größter Erfolg ist die Kindersendung „Good Day Sunshine“, die unzählige Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert.
Sein außergewöhnliches Talent kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Vincents zwischenmenschliche Kompetenz mehr als nur zu wünschen übrig lässt. Unter den Kollegen ist er als arroganter Egozentriker verschrien, der ständig nur seinen Kopf durchsetzen möchte – und sich über die Ideen anderer oft lustig macht.
Daheim gehen die Probleme weiter. Die Ehe mit Cassie (Gaby Hoffmann) ist längst erkaltet, kaum ein Tag vergeht mehr ohne Streit. Darunter leidet fast unbemerkt auch sein neunjähriger Sohn Edgar (Ivan Morris Howe).
Als der eines Tages auf dem Weg zur Schule scheinbar spurlos verschwindet, nimmt sich Detective Michael Ledroit (McKinley Belcher III) des Falls an. Indes droht Vincent an der Situation zu zerbrechen. Ruhelos beginnt er, an einer neuen Puppe zu basteln: Eric!
Der basiert auf einer Zeichnung seines geliebten Sohnes und wirkt wie ein großes sanftmütiges Monster. Während Vincents Verhalten nach außen hin immer unberechenbarer wirkt, beginnt die blaue Monsterpuppe Eric dem labilen Puppenspieler tatsächlich zu erscheinen …
Die britische Drehbuchautorin und Showrunnerin Abi Morgan („Die Eiserne Lady“, „Suffragette – Taten statt Worte“) schuf mit der Netflix-Miniserie „Eric“ (2024) einen eindringlich spannenden, vielschichtigen und ungewöhnlichen Mix aus Thriller, Psychodrama und Charakterstudie.
Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch, der hier eine problematische Figur gibt, spielt zum Niederknien gut.
Fazit: „Eric“ ist wahrlich kein Wohlfühlprogramm, aber sehenswert für alle, die sich drauf einlassen!