Eine junge Frau hetzt nächtens wie ein gejagtes Tier durch Südtirols Weinberge. Männer verfolgen sie, Schüsse verstören sie, schließlich wird sie auf der Straße beinahe überfahren.
Szenenwechsel: Der Winzer Matteo DeCanin (Tobias Moretti) inspiziert mit Tochter Laura (Antonia Moretti; auch im echten Leben die Tochter von Hauptdarsteller Tobias Moretti) die Anlagen seines Weinguts, ohne zu ahnen, dass sie von einem Mann durch ein Fernglas beobachtet werden.
Kurze Zeit später taucht Nino Sorrentino (Fabrizio Romagnoli) am Weingut auf. Er gehört zu Matteos dunkler Mafia-Vergangenheit, die in Neapel ihren Ursprung hat und der dieser vor vielen Jahren den Rücken kehrte. Doch so einfach entkommt man der Camorra nicht.
Derweil untersucht Carabiniere Adrin Erlacher (Harald Windisch) den Anschlag auf die anfangs erwähnte junge Frau. Die Tat steht in Zusammenhang mit Nino Sorrentino, der mindestens 18 Morde auf dem Gewissen hat. Und plötzlich rückt auch Matteo ins Visier der Ermittlungen.
Auf ihn und seine Familie kommen dunkle Zeiten zu …
In Andreas Prochaskas TV-Thrillerdrama „Im Netz der Camorra“ (2021) gibt Tobias Moretti einen Winzer, der von seiner brutalen Vergangenheit als Mafioso eingeholt wird
Der österreichische Regisseur Andreas Prochaska („In 3 Tagen bist du tot“, „Das finstere Tal“, „Das Boot“) schuf mit seinem TV-Mehrteiler „Im Netz der Camorra“ (2021) keinen brutalen Mafiathriller, sondern eine hochdramatische Tragödie.
Sein zweiteiliges Schuld-und-Sühne-Familiendrama überzeugt mit komplexen Figuren, unterschwelliger Spannung und einem gigantischen Showdown.
„Im Netz der Camorra“ (2021) war u. a. zweimal bei der Romyverleihung im Jahr 2022 nominiert (in den Kategorien „Entdeckung weiblich“ (Antonia Moretti) sowie „Beste Kamera“ und erhielt auch eine Nominierung für den Deutschen Schauspielpreis 2022 in der Kategorie „Schauspieler:in in einer dramatischen Nebenrolle“ (Harald Windisch).
Beim TV-Sender ZDF erreichte die Erstausstrahlung des ersten Teils von „Im Netz der Camorra“ 4,81 Millionen Zuseher:innen, der Marktanteil betrug 17,7 Prozent. Den zweiten Teil sahen immer noch 4,03 Mio. Menschen bei einem Marktanteil von 15,4 Prozent.
Nicht verwunderlich, dass die Geschichte fortgesetzt wurde: Mit „Der Gejagte – Im Netz der Camorra“ (2022) wurde ein Jahr später eine Fortsetzung veröffentlicht. Regie führte dabei aber nicht mehr Andreas Prochaska, sondern Rick Ostermann („Wolfskinder“, „Das Boot“)