Ein Versorgungsraumschiff kollidiert mit der internationale Raumstation ISS. Der Kontakt zur Kontrollstation in der russischen Enklave Baikonur in Kasachstan bricht ab, ob die Astronauten überlebt haben, ist unklar. Einer der Männer an Bord ist der Amerikaner Anthony Kurz (Lex Shrapnel).
Kurz bevor der Kontakt abbrach, rief er den Namen „Anna“. Anna Zarathi (Céline Sallette) ist eine französische Astronautin, mit der Kurz eine Affäre hatte. Sie wird prompt zur Aufklärung des Falls hinzugezogen und ist fest entschlossen, die ISS-Besatzung zu retten.
In der Zwischenzeit findet der Polizist Isaak Turgur (Daniyar Alshinov) auf einem Häuserdach in der kasachischen Steppe eine enthauptete Männerleiche – vollständig mit Wachs überzogen. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um Kurz handelt, doch kurz darauf erhält die Kontrollstation ein Lebenszeichen des Amerikaners aus dem All. Wie kann das sein?
Schrödingers Katze ist ein Gedankenexperiment aus der Quantenphysik. Der Physiker Erwin Schrödinger wollte damit die überlagerten Zustände von Atomen veranschaulichen. Vereinfacht gesagt, befindet sich in dem Gedankenexperiment eine Katze in einer geschlossenen Box. Zu einem nicht definierten Zeitpunkt wird Gift freigesetzt, das die Katze tötet. Sie gilt somit gleichzeitig als lebendig und tot, denn so lange man nicht nachsieht, kennt man ihren Zustand nicht. Dieses Paradoxon der Gleichzeitigkeit spielt auch bei der sechsteiligen französisch-belgischen Science-Fiction-Krimiserie „Infiniti“ (2022) eine Rolle.
Zur Handlung soll an dieser Stelle auch gar nicht mehr verraten werden, denn „Infiniti“ ist ein Mysterium, das mit jeder Folge weiter ausgerollt wird. Für Regisseur Thierry Poiraud ist die Serie „eine Möglichkeit, mit meinen beiden Lieblingsgenres, Sci-Fi und Krimi, zu arbeiten, aber die beiden auf eine neue Weise zu verknüpfen.“
Und tatsächlich entwickelt „Infiniti“ einen beachtlichen Sog. Das liegt wohl auch an der Qualität der Produktion: Die Weltraumszenen müssen sich vor US-Serien nicht verstecken, der Kontrast mit der kasachischen Wüste mutet beinahe poetisch an.
Aus dem Cast sticht der Kasache Daniyar Alshinov heraus, der außerhalb von heimischen Produktionen bisher kaum in nennenswerten Projekten zu sehen war.