Was auf den ersten Blick nach einer konstruierten Prämisse klingt, hat seit seiner Veröffentlichung anno 2021 die Herzen der Zuschauer und vor allem die Gunst der Kritiker erobert. In „Only Murders in the Building“ trifft Broadway-Eleganz auf klassische Screwball-Comedy und verhandelt Themen, die – wie der Hang zu True Crime-Podcasts selbst – typisch amerikanische Phänomene sind.

Woher nach Netflix’ „Knives Out“ (u. a. mit Daniel Craig) und Apples „The Afterparty“ (u. a. mit Tiffany Haddish) die aktuelle Liebe zu komödiantischen „Whodunits“ (Anm.: Krimis, bei denen nach und nach der Fall gelöst und am Ende ein Täter entlarvt wird; leitet sich vom Englischen „Who has done it?“, also „Wer hat es getan?“ ab), bleibt weiterhin die große, kulturgeschichtliche Frage.

Es kann natürlich daran liegen (und das bewiesen schon Inspektor Columbo und Agatha Christies Miss Marple), dass „Whodunits“ im Krimifach immer noch mit am besten ziehen, viele Genrevertreter auf smarten Buchvorlagen basieren („Only Murders in the Building“ tut dies wohlgemerkt nicht) und natürlich an der Besetzung.

Im Fall von gut „Only Murders in the Building“ gibt sich ein spielfreudiger Starcast die Ehre: Martin Short und Steve Martin sind ja zwei Drittel der „Three Amigos“, eines Meilensteins der Filmgeschichte (1986, der dritte Amigo war Chevy Chase), und Jungspund Selena Gomez hat mit ihrer unbewegten Miene nicht das geringste Problem, mit den Großkomödianten mimisch mitzuhalten.

In der dritten Staffel (aus dem Jahr 2023) kamen mit der dreifachen Oscar-Preisträgerin Meryl Streep und „Ant-Man“ Paul Rudd zwei weitere Hochkaräter hinzu. In Staffel 4 (2024) darf man sich außerdem über Zach Galifianakis (bekannt aus den drei „Hangover“-Filmen und seiner Fake-Interview-Reihe „Between Two Ferns“), Eugene Levy (spätestens als Jim’s Dad aus den „American Pie“-Filmen eine Ikone der Comedyschiene) und „Desperate Housewive“ Eva Longoria.