Nach einem Sturm wird der Brite John Blackthorne (Cosmo Jarvis) anno 1600 als Navigator eines holländischen Handelsschiffs mit seiner Crew an die Küste Japans gespült.
Anfangs noch in Gefangenschaft, gewinnt der vermeintliche „Barbar“ schließlich das Vertrauen von Fürst Toranaga (Hiroyuki Sanada), wobei die schöne Adelige Mariko (Anna Sawai) als Übersetzerin fungiert und den Fremden in Sprache und Sitten des Landes unterrichtet.
Blackthorne hofft so, den Portugiesen die Vormachtstellung im Japanhandel zu entreißen. Doch der Feudalherr Toranaga hat gerade ganz andere Sorgen: Er muss sich gegen Intrigen von vier Feudalherren wehren, die um die Macht im Land buhlen …
Drei Jahre vor der Veröffentlichung des TV-Mehrteilers „Die Dornenvögel“ (1983) stieg Schauspieler und Sänger Richard Chamberlain mit seiner Hauptrolle in der Fernsehserie „Shogun“ (1980), einer von NBC produzierten Reihe nach dem gleichnamigen Roman des britisch-amerikanischen Autors James Clavell, über Nacht zum Weltstar auf. Das in fünf abendfüllenden Teilen ausgestrahlte TV-Event schrieb als Straßenfeger Fernsehgeschichte und brachte den Sendern einst Traumquoten, die heute absurd erscheinen. 44 Jahre später beschert uns Disney+ eine Neuinterpretation des zeitlos spannenden Stoffs.
Geschichten um den Fremden in einem fremden Land gibt’s zuhauf. Ein Remake des 80er-Kults „Shogun“ zu wagen – gehört da nicht schon eine gehörige Portion Hybris dazu? Nein! Man muss nicht immer alles mit einem Vorgänger vergleichen – schon gar nicht mit einem, der 44 Jahre zurückliegt.
Die vom Bezahlsender FX und dem Streamingdienst Disney+ mit irrem Aufwand produzierte Neuverfilmung „Shōgun“ (2024) ist werkgetreuer und zeitgemäßer. Am Plot selbst hat sich nicht viel verändert – es sind aber kleine Details, die uns in vielen kleinen Szenen neben der Hauptstory deutlich mehr von Land, Leute, Sprache, Kultur und Riten nahe bringen.
„Shōgun“ wird so zu einem Gesamterlebnis, das uns in eine bewegt-blutige Epoche Japans führt. Das Ensemble – allen voran Hiroyuki Sanada, Cosmo Jarvis und Anna Sawai („Monarch: Legacy of Monsters“) – ist famos.
Ausstattung, Kostüme und Bilder sind ein Traum – und unterstreichen: Nicht immer, aber manchmal kann mehr wirklich auch besser sein!