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Bong Joon-ho: Die besten Filme des südkoreanischen Oscar-Regisseurs

Zwar besteht seine Filmografie erst aus acht eigenen Werken (sowie einigen Nebenjobs als Drehbuchautor und Produzent), doch seinen Namen kennen Cineast:innen auch außerhalb der Grenzen Südkoreas: Bong Joon-ho, der spätestens 2006 mit seinem Monsterthriller „The Host“ den internationalen Durchbruch schaffte und seit dem Oscar-Hit „Parasite“ (2019) die Massen begeistert, reiht sich neben südkoreanischen Regiegrößen wie Park Chan-wook („Oldboy“), Kim Jee-woon („A Tale of Two Sisters“) und Lee Chang-dong („Burning“) ein.

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Bernhard Steiner
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4 min
Regisseur Bong Joon-ho

Regisseur Bong Joon-ho gilt mittlerweile auch außerhalb Südkoreas als Shootingstar – spätestens seit dem Oscar-Hit „Parasite“ (2019) kennt man seinen Namen

Bong Joon-ho (geboren 1969 in Daegu, Südkorea) hat sich als Regisseur des Genrekinos einen Namen gemacht und beleuchtet mit seinen Filmen gerne auch das soziale Leben seines Heimatlandes. Klingt trocken, doch Gesellschaftskritik spielt in fernöstlichen Produktionen seit jeher eine große Rolle (man erinnere sich beispielsweise an Park Chan-wooks legendäre Rachemär „Oldboy“) und wird auch in Animes oftmals als Erzählmittel eingesetzt.

Während er im packenden Krimidrama „Memories of Murder“ (2003) auf faszinierende und atmosphärisch dichte Weise den wahren Fall des ersten Serienkillers Südkoreas schildert (Anm.: Dieser trieb zwischen 1986 und 1991 sein Unwesen und ermordete zehn Frauen; das älteste Opfer war 71 Jahre alt, das jüngste gerade einmal 13!), trieb er es mit der rabenschwarzen und blutigen Gesellschaftssatire „Parasite“ im Jahr 2019 auf die Spitze und gab Einblicke in das soziale Ungleichgewicht des südkoreanischen Staatssystems. Damit traf der Filmemacher offenbar ins Schwarze und kassierte bei der Oscarverleihung 2020 sogar den Academy Award in der Königsdisziplin „Bester Film“ ab – was zuvor noch keiner nicht-englischsprachigen Produktion in der Geschichte der Oscars gelang!

Seither steht er in der Gunst der Studios und Produzenten auch in Hollywood, dem Mekka der Filmindustrie, ganz oben – und durfte zuletzt 2025 mit Hauptdarsteller Robert Pattinson die Sci-Fi-Dystopie „Mickey 17“ (basierend auf dem Roman „Mickey 7 – Der letzte Klon“ von US-Autor Edward Ashton) verwirklichen.

Dabei startete der Eroberungsfeldzug Bong Joon-hos in den westlichen Breitengraden bereits 2006, als er den Monsterthriller „The Host“ veröffentlichte – der mit über 13 Millionen Kinobesucher:innen zu einem der besucherstärksten südkoreanischen Filme aller Zeiten avancierte! Auch hier traf der Filmemacher mit einem gekonnten Mix aus Monsterfilm, Familiendrama, Komödie und Gesellschaftssatire den Nerv des Publikums. Ein ähnlicher Geniestreich gelang ihm 2013 mit dem international besetzten Sci-Fi-Actiondrama „Snowpiercer“ (u. a. mit Chris Evans, Ed Harris, John Hurt, Tilda Swinton und Octavia Spencer), einer Adaption des französischen Comics „Le Transperceneige“ (dt. „Schneekreuzer“) von Jacques Lob, Benjamin Legrand und Jean-Marc Rochette.

Für seinen Netflix-Film „Okja“ konnte er 2017 neben Tilda Swinton u. a. auch Jake Gyllenhaal („Brokeback Mountain“, „Prisoners“, „Jarhead – Willkommen im Dreck“), Paul Dano („There Will Be Blood“, „12 Years a Slave“, „Prisoners“) und Steven Yeun („The Walking Dead“, „Burning“) gewinnen – offenbar spricht es sich auch in der Branche herum, dass man mit Bong Joon-ho kreative und vor allem originelle Projekte realisieren kann.

Ähnlich wie bei Regieikone Quentin Tarantino, der sich ebenfalls mit einer recht überschaubaren Anzahl von Filmen nicht nur seinen Platz in den Herzen der Fans gesichert hat, liest sich auch die Filmografie von Bong Joon-ho (noch) überschaubar: Gerade einmal acht Werke realisierte der Südkoreaner seit seinem Debüt „Hunde, die bellen, beißen nicht“ im Jahr 2000.

Wie sich die Produktionen von Regisseur Bong Joon-ho nun im direkten Vergleich machen und welcher sein bester Film ist, zeigt unser ultimatives Ranking. Wir wünschen gute Unterhaltung!

Platz 8 der besten Filme von Regisseur Bong Joon-ho: „Hunde, die bellen, beißen nicht“ (2000)

Hunde, die bellen, beißen nicht
Hunde, die bellen, beißen nicht

Yun-ju (Lee Sung-jae) arbeitet unregelmäßig als Dozent, hat aber keine feste Anstellung. Seine Frau ist dagegen schwanger und verdient nebenbei noch Geld. Sie lässt ihren Mann immer wieder spüren, dass sie diejenige ist, die zu Hause das Sagen hat. Yun-ju versucht ohne Erfolg Geld zusammenzubekommen, um den Dekan zu bestechen, damit er endlich als Professor arbeiten kann. Er fühlt sich mies, und als ihn in dem Apartmentkomplex in dem er wohnt, dann auch noch das Kläffen eines Hundes nervt, brennt bei ihm eine Sicherung durch. Er schnappt sich den Hund und sperrt ihn im Keller in einen Schrank ein. Kurz darauf muss er allerdings feststellen, dass der Hund nicht derjenige war, der ihn in den Wahnsinn getrieben hat. Aber für eine Rettung ist es schon zu spät, da der Hausmeister ihn zu Hundesuppe verarbeitet hat ...

2000
Jahr
110min
Spieldauer
67,8%
TMDB Score

Platz 7 der besten Filme von Regisseur Bong Joon-ho: „The Host“ (2006)

The Host
The Host

Nachdem Wissenschaftler in einem US-Stützpunkt in Seoul etliche abgelaufene Chemikalien in den Abfluss entleert haben, die dadurch in den Han Fluss gelangten, kam es zu einer Mutation eines riesigen amphibischem Ungeheuers. An einem sonnigen Tag, in dem Park Gang-du wieder im Kiosk seines Vaters tätig ist und auf seine Tochter Hyun-seo wartet, steigt die Bestie aus dem Fluss und verschlingt einen Passanten nach dem anderen. Gang-du flieht mit seiner Tochter, jedoch wird diese nach einer Konfrontation von der Bestie geschnappt. Alle halten sie für tot bis Gang-du nach kurzer Zeit einen Anruf von seiner Tochter erhält die in einem Kanalsystem gefangen zu sein scheint. Gang-du setzt daraufhin mit seiner Familie alles daran Hyun-seo zu retten.

2006
Jahr
120min
Spieldauer
69,7%
TMDB Score
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Platz 6 der besten Filme von Regisseur Bong Joon-ho: „Snowpiercer“ (2013)

Snowpiercer
Snowpiercer

Die Welt im Jahr 2031: Ein Versuch, die globale Erwärmung zu stoppen, ist katastrophal fehlgeschlagen und hat stattdessen die Erde in eine neue Eiszeit gestürzt. Nahezu alles Leben ist ausgelöscht und unter Eismassen begraben. Die wenigen verbliebenen Menschen fristen ein Dasein in ständiger Bewegung: Sie sitzen auf dem Snowpiercer fest, einem gewaltigen Zug, der durch eine ‘heilige’ Maschine gleich einem Perpetuum mobile ununterbrochen angetrieben wird. Die Insassen der Waggons leben in einer Mikrogesellschaft mit striktem Kastensystem. Die Bewohner der letzten Waggons gehören der niedrigsten Kaste an und werden dementsprechend von den oberen Kasten unterdrückt und schikaniert. Unter ihrem widerstrebenden Anführer Curtis planen sie den Aufstand gegen den gottgleichen Zugführer Wilford und seine Schergen. Doch wie hoch wird der Preis für die Freiheit sein, wenn das Schicksal der Menschheit von einer sensiblen Maschinerie abhängt?

2013
Jahr
16
Alter
127min
Spieldauer
69%
TMDB Score
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Platz 5 der besten Filme von Regisseur Bong Joon-ho: „Okja“ (2017)

Okja
Okja

Eine sanftes riesiges Tier und das Mädchen, das es großgezogen hat, sind im Kreuzfeuer zwischen Tierschutz, Profitgier und Wissenschaftsethik gefangen.

2017
Jahr
121min
Spieldauer
7,4%
TMDB Score
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Platz 4 der besten Filme von Regisseur Bong Joon-ho: „Mickey 17“ (2025)

Mickey 17
Mickey 17

Für Mickey (Robert Pattinson) ist auch nach dem Tod nicht Schluss: er wird einfach wieder „ausgedruckt“. Denn er ist ein „Expendable“, ein austauschbarer Arbeiter für die wirklich gefährlichen Aufgaben. Nachdem er von Kumpel Timo (Steven Yeun) zu einer miesen Geschäftsidee überredet wurde, muss er von der Erde flüchten und schließt sich den Siedlern des gefährlich dummen Politikers Kenneth Marshall (Mark Ruffalo) an.

Um noch einen der begehrten Plätze zu erhalten, stellt sich Mickey als Expendable zur Verfügung. Auf der jahrelangen Reise erledigt er jene Jobs, bei denen das Risiko zu sterben besonders hoch ist, und muss als menschliche Laborratte für die Entwicklung von Waffen und Impfstoffen herhalten. Insgesamt 16 Mal stirbt Mickey dabei, der 17. Klon ist der Protagonist des Films – daher auch der Titel „Mickey 17“.

Die Kolonisten sind inzwischen auf ihrem Zielplaneten Nilfheim angekommen – ein unwirtlicher, eiskalter Lebensraum. Mickey 17 wird losgeschickt, um den Planeten zu erkunden, und nach einer Attacke der dort lebenden, von der Kolonie später Creepers genannten Spezies (einer Mischung aus Gürteltier, Tausendfüßler und „Dune“-Sandwurm) für tot gehalten.

Also drucken die Forscher Mickey 18 aus, ohne zu ahnen, dass Mickey 17 noch lebt …

2025
Jahr
137min
Spieldauer

Platz 3 der besten Filme von Regisseur Bong Joon-ho: „Mother“ (2009)

Mother
Mother

Seit längerer Zeit lebt die Mutter allein mit ihrem einzigen Sohn Do-joon. Der 26-Jährige ist ein stiller, zurück gebliebener Typ, der keine Chance beim weiblichen Geschlecht besitzt und von seiner Mutter überfürsorglich umsorgt wird. Nach der Ermordung eines Schulmädchens gilt der hilflose junge Mann, der dem Opfer nachts zum Tatort folgte, als Hauptverdächtiger. Ohne echte Beweise wirkt er für die Polizei, die ihn bald festnimmt, als idealer Schuldiger. Nachdem die Beamten beim Verhör ein Geständnis erpressen und sein Anwalt sich als eher unfähig erweist, beschließt Do-joons Mutter, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und diversen Spuren nachzugehen, um dessen Unschuld zu beweisen.

2009
Jahr
12
Alter
128min
Spieldauer
77,4%
TMDB Score
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Platz 2 der besten Filme von Regisseur Bong Joon-ho: „Memories of Murder“ (2003)

Memories of Murder
Memories of Murder

In einem Dorf in Südkorea des Jahres 1986 treibt ein Frauenmörder sein Unwesen. Zwei Polizisten konnten zwar durch etliche Foltermethoden Geständnisse aus verschiedenen Verdächtigen herauslocken, aber der Richtige war bisher nicht dabei. Da kommt ein gewitzter Polizist aus Seoul den beiden zur Hilfe.

2003
Jahr
127min
Spieldauer
80,7%
TMDB Score
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Platz 1 der besten Filme von Regisseur Bong Joon-ho: „Parasite“ (2019)

Parasite
Parasite

Familie Kim ist ganz unten angekommen: Vater, Mutter, Sohn und Tochter hausen in einem grünlich-schummrigen Keller und sind sich für keinen Aushilfsjob zu schade. Erst als der Jüngste eine Anstellung als Nachhilfelehrer in der todschicken Villa der Familie Park antritt, steigen die Kims ein ins Karussell der Klassenkämpfe. Mit findigen Tricksereien, bemerkenswertem Talent und großem Mannschaftsgeist gelingt es ihnen, die bisherigen Bediensteten der Familie Park nach und nach loszuwerden. Bald schon sind die Kims unverzichtbar für ihre neuen Herrschaften. Doch dann löst ein unerwarteter Zwischenfall eine Kette von Ereignissen aus, die so unvorhersehbar wie unfassbar sind.

2019
Jahr
16
Alter
133min
Spieldauer
8,5%
TMDB Score
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Über den Autor
Bernhard Steiner
Bernhard Steiner

Portal-Manager von TV-MEDIA, der mit seinem Faible für Film und Kino die größte Entertainment-Website Österreichs in Schuss hält. Liebt es, am Wochenende mit dem Millennium Falcon durch Mittelerde zu düsen und beim Pizzaessen mit den Teenage Mutant Ninja Turtles über Anime zu schwadronieren.

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